Als ich mein Jurastudium begann, war ich mir eigentlich sicher, irgendwann in der Justiz zu landen. Entweder Staatsanwältin oder Richterin. Doch damals war alles ganz weit weg, erst mal das Studium schaffen und sich immer wieder selbst motivieren es auch durchzuziehen.

Nach dem 1. Staatsexamen begann das Referendariat. Innerhalb von 2 Jahren durchlief ich alle möglichen Stationen; Staatsanwaltschaft, Gericht usw. und ich merkte irgendwie, dass ist nicht so meins. Am Ende des Referendariats war meine Station eine Steuerberatungskanzlei und ich merkte das ist mein Ding. Gestalten, helfen, Feedback bekommen und frei etwas bewegen können, anstatt einem vorgezeichneten Karrierepfad als Beamtin zu folgen.

Und dann kam die Chance: mir wurde in der Kanzlei die Nachfolge angeboten. Kurzum nach dem 2. Staatsexamen, stieg ich zunächst als angestellte Rechtsanwältin ein und bastelte an meiner Selbstständigkeit. Businessplan aufstellen, Positionierung ausarbeiten, Verhandlungen zum Kaufpreis der Übernahme und Bankgespräche. Dazu Einarbeiten in das Tagesgeschäft. Trotz aller Hürden im Juli 2020 war es soweit, gerade mal das Staatsexamen in der Tasche und schon Miteigentümerin einer Partnerschaftsgesellschaft.

Doch damit nicht genug, auch wenn ich als Rechtsanwältin als Steuerberaterin arbeiten darf und auch die entsprechenden Kompetenzen habe, wollte ich zusätzlich den Abschluss als Steuerberaterin haben. Nicht nur wegen der Visitenkarte, sondern weil ich mein Profil komplett haben wollte. Also neben Kanzlei auf ins nächste Examen.

Tja und da bin ich; als Rechtsanwältin und Steuerberaterin in einem Beruf der meine Berufung ist.